Der Ursprung der Paprika liegt im subtropischen und tropischen Südamerika. Durch Vögel verbreiteten sich die Samen über den gesamten südamerikanischen Kontinent. Dort entdeckte Christoph Kolumbus das Gemüse im 16. Jahrhundert und brachte es zurück in die Klostergärten Spaniens.
In den Anfängen wurde die Paprika viel mehr als hübsche Pflanze denn als Gewürz genutzt. Obwohl Pfeffer beliebt war, mussten sich die Europäer an die besondere Schärfe der Paprika erst einmal gewöhnen. Heute sind kultivierten Arten der ursprünglichen Paprikapflanze insbesondere in allen wärmeren Ländern heimisch. Die bedeutendsten Anbaugebiete findet man in Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Jugoslawien, Griechenland, Italien, Südfrankreich und Spanien. Aber auch in Indien in Ostasien und in den südlichen USA wird Paprika kultiviert.
Paprika, botanisch korrekt auch Capsicum annuum, gehört zu den einjährigen Nachtschattengewächsen und es gibt sie vielen verschiedenen Arten. Diese unterscheiden sich in der Größe, Form, Farbe und Schärfe der Früchte. Die Schärfe des Geschmacks kommt von dem Alkaloid Capsaicin, das in Samen und Scheidewänden weitaus stärker enthalten ist als im Fruchtfleisch. Je mehr Samen und Trennwände also mitverarbeitet werden, desto schärfer wird das Paprikapulver. Außerdem gilt Paprika als außergewöhnlich guter Lieferant von Vitamin C und E, Eisen und Kalium.
Das Paprikapulver wird nicht aus der bekannten Gemüsepaprika, sondern aus unterschiedlichen Sorten des Gewürzpaprika hergestellt. Die Pflanze reift in Treibhäusern aus Samen. Sind die Pflanzen kräftig genug, kommen sie ins Freiland. Die Ernte dauert mehrere Wochen und wird manuell vorgenommen. Nach dem Pflücken werden die Früchte auf Schnüre gezogen und trocknen ca. 3 bis 4 Wochen in der Sonne. Im Anschluss werden die getrockneten Früchte in der Mühle vermahlen.
Geschmack von Paprika
Paprika ist sehr aromatisch und kann von mild, bis scharf aber auch süßlich-fruchtig schmecken.
Die Ungarn schufen sieben Güteklassen von denen die folgenden fünf im Handel, in der Weiterverarbeitung als auch bei den Konsumenten am gebräuchlichsten sind:
- Delikatess-Paprika: hell- oder dunkelrote Farbe, aromatisch milder Geschmack und süßlich-fruchtige Note.
- Paprika edelsüß: ist nicht so lebhaft rot wie die Delikatess-Paprika. Sie ist aus weniger Samen hergestellt und hat eine milde Schärfe und süßlich-fruchtiges Aroma.
- Paprika Halbsüß: stumpf rote oder mehr gelbliche-rote Farbe. Pikante Schärfe.
- Rosenpaprika: weniger leuchtend und sehr rein in der Farbe, dunkel oder gelblich hellrot. Sehr scharf.
- Paprika scharf: gelblich braun bis rötlich braun, sehr scharf.
Verwendung von Paprika
Natürlich ist Paprika das klassische Gewürz für Gulasch. Aber auch in Saucen, Aufstrichen oder Dips in Kombination mit Frischkäse, Creme fraîche, Sahne oder Quark macht sich die pikante Schärfe ausgesprochen gut. Sehr schmackhaft ist Paprika auch in Eigerichten, Eintöpfen, sowie zu Wild, wie z. B. Kaninchen. In der professionellen Küche eignen sich edelsüßer oder auch scharfer Paprika perfekt für die Herstellung von Hartkäse, Hackfleisch und Würstchen. Lagern Sie Paprika getrocknet in fest verschlossenen Verpackungen kühl und dunkel, um das empfindliche Aroma zu bewahren. Bei zu langer Lagerung wird das Paprikapulver braun und schmeckt schal.