Ursprünglich stammt die Chilipflanze aus den nördlichen Andengebieten. Vor etwa 9.000 Jahren hießen die Früchte in der Sprache der dort ansässigen Indianer bereits „chilli“.
Bereits zu Zeiten der Entdeckung Südamerikas durch die Europäer im 15. Jahrhundert hatte sich die scharfe Schote in Südamerika, der Karibik und Mittelamerika bis an die Grenze der heutigen USA verbreitet. Die Verbreitung lässt sich teils auf Vögel, zum anderen aber auch auf die Wanderung indianischer Völker zurückführen.
Die Europäer fanden anfangs keinen besonderen Geschmack an dem scharfen Gewürz und nutzen das Gewächs vielmehr als Zierpflanze. Erst im 19. Jahrhundert änderte sich dies und Chilis etablierten sich insbesondere in der Küche Osteuropas. Interessanterweise wurden Chilis dafür umso schneller über die europäischen Kolonien in Afrika und Asien, hier insbesondere Indien und China verbreitet.
Chilis sind in ihrer Vielfalt in der Gewürzwelt einzigartig.
Chilis faszinieren durch ihre unermesslich vielen Formen, Farben und Schärfegrade. Aus den fünf bekannten kultivierten Arten sind einige tausend unterschiedliche Sorten entstanden, die z. T. nur sehr regional angebaut und verwendet werden. Allein in Mexiko sind über 150 Sorten bekannt. Alle werden unter der Familie „Capsicum“ zusammengefasst.
Chilis werden in der Küche frisch oder getrocknet als Pulver bzw. als Flakes eingesetzt.
Geschmack von Chili
Die unzähligen Chilisorten, wie Cayenne, Chipotle, Birds Eye, Thai Chili oder Habanero bestechen durch ihr besonderes Aroma und gelten als sehr guter Vitamin C Lieferant. Ihr Geschmack reicht von einer mild-süßlichen Schärfe bis zu einer brennend scharfen Note. Verantwortlich für den Schärfegrad der Chilis ist der Anteil des Inhaltsstoffes Alkaloid Capsaicin. Die Capsaicin Konzentration wird heute mit modernen Messgeräten ermitteln und anhand der Scoville Skala eingeordnet. Je nach Konzentration löst dieser Inhaltsstoff der Chili die Geschmackshölle aus. Zu den richtig scharfen Chili Sorten gehören z. B. die Habanero Chilis. Die beliebten Jalapeños sind schon deutlich milder, der klassische Cayenne Chili hat eine leicht beißende, bittere Schärfe.
Verwendung von Chili
Eine Chilischarfe Note ist heute insbesondere in der mexikanischen, karibischen, chinesischen, indischen, osteuropäischen und Thai-Küche nicht wegzudenken. Chilis werden dabei sowohl wegen ihrer Aromen aber auch wegen der typischen Schärfe eingesetzt.
In Mexiko z. B. gehört Chili in jedes Chili con Carne oder in die würzige Mole poblano, die aus Schokolade und verschiedenen Gewürzen besteht. In Afrika wird Ras El Hanout, Harissa und Berbere mit Chili zubereitet. Kein ungarisches Gulasch oder indisches Curry kann auf die pikante Schärfe verzichten, aber auch süßen Speisen wie Schokolade, Mousse, Brownies oder Tartes erhalten in der modernen Küche durch Chili eine feine Schärfe.